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Lucas Schäfer für Nationalmannschaft Beach-Sprint nominiert

  • Rudern
Ein Ruderer im Coastal Einer

Am Wochenende vom 9. bis 12. Januar 2025 fand im Olympischen Trainingszentrum Kienbaum bei Grünheide das erste Trainingswochenende Nationalmannschaft des Deutschen Ruderverbands (DRV) für die neue olympische Disziplin Coastal Rudern statt. Lucas Schäfer vom Marburger Ruderverein war eingeladen, diese anspruchsvolle Disziplin kennenzulernen und sich auf die Selektion für die neu formierte Nationalmannschaft vorzubereiten.

Die Teilnehmer nutzten die Tage, um sich gegenseitig kennenzulernen und einen Einblick in die Anforderungen des Auswahlverfahrens zu erhalten. Die endgültige Nationalmannschaft wird im Februar über vier Tests ermittelt: einen 30-Meter-Sprint, einen 1000-Meter-Ergotest auf einem Concept2-Ruderergometer, einen Sprint in den Coastal-Booten sowie den sogenannten „Run-Row-Run-Test“. Aus den Teilnehmenden werden die jeweils besten vier plus eine Reservekraft je Geschlecht ausgewählt. Diese qualifizieren sich für das erste Trainingslager der Nationalmannschaft, das Anfang März in Portugal oder Italien stattfindet.

Eine Ruderin sprintet vom Coastal Zweier an den Strand
Beachsprint (Foto: Daniel Otto)

Ein besonderer Bestandteil der Tests ist der „Run-Row-Run-Test“, der die Anforderungen eines Coastal-Wettkampfes unter standardisierten Bedingungen nachbildet. Dabei sprinten die Athletinnen und Athleten zunächst über eine Distanz von rund 40 Metern zu einem Ruderergometer. Dort müssen sie sich schnell ruderfertig platzieren und eine Distanz von 750 Metern so schnell wie möglich bewältigen. Anschließend sprinten sie erneut 40 Meter zurück zum Startpunkt. Dieser Ablauf wird in einem Abstand von 15 Minuten insgesamt dreimal wiederholt. Der Test fordert und überprüft zentrale physische Fähigkeiten wie Sprintfähigkeit, Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit, Taktik und Geschicklichkeit, die im Coastal Rudern entscheidend sind.

Der neue Sportdirektor des Deutschen Ruderverbands, Robert Sens, ließ es sich nicht nehmen, zwei Wochen nach seinem Amtsantritt persönlich vor Ort zu sein und sich ein Bild von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu machen. „Am Ende wird es drei olympische Medaillen im Beach Sprint geben und Medaillen braucht der deutsche Ruderverband dringend – wir spielen ja nicht im Sand“, so Sens. Sein Besuch unterstrich die Bedeutung, die der Verband der Förderung dieser neuen olympischen Disziplin beimisst.

Ein Ruderer im Coastal Einer
(Foto: Alessandro Riccio)

Der Marburger Olympionike Lucas Schäfer, der für den Marburger Ruderverein startet, zeigte sich begeistert: „Das Wochenende hat meine Erwartungen voll erfüllt. Ich bin sehr zufrieden, dass die Trainer dieses Format gewählt haben, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, aktiv an der Gestaltung der Nationalmannschaft mitzuwirken. Besonders die offene und kollegiale Kommunikation hat mir gefallen. Zudem bietet der Stützpunkt in Kienbaum einige Alleinstellungsmerkmale, die für das Coastal Rudern optimal sind.“

Das Coastal Rudern erfreut sich wachsender Beliebtheit, und die Initiative des DRV, diese Disziplin zu fördern, setzt einen wichtigen Impuls für die Entwicklung dieser jungen olympischen Sportart in Deutschland.

Daniel Riechmann

Titelbild: Coastal Einer (Foto: Daniel Otto)