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Rudernationalmannschaft: Eine harte Woche für Lucas Schäfer

  • Rudern
Selfie von Lucas Schäfer im Coastal Einer, dahinter der Strand

Berlin. Während der Marburger Ruderverein seine Saisoneröffnung feiert, liegt hinter Top-Athlet Lucas Schäfer eine harte Woche mit einem weiteren Trainingslager in Berlin. Eine intensive Zeit der Leistungsdiagnostik am Bundesstützpunkt Rudern musste der Marburger Athlet Lucas Schäfer absolvieren. Vom 24. bis 28. März 2025 wurden umfassende Tests der neu formierten Coastal-Rowing-Nationalmannschaft zur Erfassung der körperlichen Leistungsfähigkeit durchgeführt – mit dem Ziel, individuelle Stärken und Verbesserungspotenziale präzise zu analysieren.

Auf dem Programm standen verschiedene Tests, darunter der Counter Movement Jump zur Ermittlung der Sprungkraft, ein statischer Maximalkrafttest, ein Rudersprint-Test sowie ein ruderspezifischer Krafttest. Ein besonderes Highlight war das sogenannte Messboot, ein mit Sensoren ausgestattetes Ruderboot, das detaillierte Daten zum individuellen Ruderstil und zur Kraftübertragung erfasst – das Ergebnis: ein 83-seitiger Report voller wertvoller Erkenntnisse.

Ein zentraler Bestandteil der Diagnostik war der Stufentest auf dem Ruderergometer. Dieser bestand aus sechs Stufen, beginnend bei 160 Watt, mit einer Leistungssteigerung von 40 Watt alle vier Minuten. Die letzte Stufe lag bei 360 Watt. Ziel dieses Tests war die Bestimmung der anaeroben Schwelle, die eine präzise Einteilung der Trainingszonen ermöglicht – essenziell für die gezielte Wettkampfvorbereitung. Ergänzend folgte ein VO2max-Test, der die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit und damit die aerobe Kapazität bestimmt.

Neben den Tests stand viel Training auf dem Plan: sowohl Kraft- als auch Rudertraining. Zudem wurden spezifische Einheiten am Strand absolviert – eine gezielte Vorbereitung auf die bevorstehenden Wettkämpfe.

Doch die Diagnostik ist noch nicht abgeschlossen: Am heutigen Dienstag geht es erneut nach Berlin für den abschließenden Run-Row-Run-Test mit Spiroergometrie, der die letzte Lücke in der umfangreichen Leistungsanalyse schließen wird. „Spiroergometrie bedeutet Atemmaske und Verkabelung und dazu Laufen-Rudern-Laufen. Das heißt nicht nur Höchstleistung für mich, sondern auch für die Technik“, so Lucas Schäfer.

Lange Zeit zur Nachbereitung bleibt jedoch nicht: bereits am Donnerstag beginnt die Reise nach Zypern, wo der erste Wettkampf der Saison für Lucas Schäfer und der Mannschaft ansteht. Die Ergebnisse der Testwoche werden dabei eine entscheidende Rolle spielen – als Grundlage für die finale Wettkampfvorbereitung und die optimale Abstimmung der kommenden Trainingssteuerung.

Auf Zypern findet der erste bedeutenden Wettkampf der langen Saison statt. Im Mai und Juni folgen zwei Starts bei der Filippi Trophy in Italien. Im Sommer geht es dann zu weiteren Regatten und Trainingslagern. Im Oktober steht dann nach der Europameisterschaft in der Türkei der Saisonhöhepunkt an: die Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro.

Daniel Riechmann

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