Am Samstag, dem 26. April 2025, stand eine besondere Ruderfahrt auf dem Programm:
sieben Mitglieder des Rudervereins Marburg und acht Ruderinnen und Ruderer des Ingelheimer Rudervereins trafen sich zu einer gemeinsamen Tagesfahrt auf dem Rhein von Rüsselsheim nach Ingelheim.
Bereits um 9:40 Uhr trafen die Ingelheimer mit ihren Booten am Bootshaus in Rüsselsheim ein. Dort kam es zum ersten herzlichen Zusammentreffen der beiden Vereine. Bei bestem Wetter begannen wir direkt, die drei vorgesehenen Gig-Vierer – Mosel, Carolus Magnus und Babarossa II – aufzuriggern. Trotz der „frühen Stunde“ war die Stimmung gelöst und voller Vorfreude auf den Tag. Dank der freundlichen Unterstützung des Rüsselsheimer Rudervereins durften wir ihr Bootshaus nutzen. Außerdem entstand ein schönes gemeinsames Gruppenfoto, das Michael für uns festhielt.

Nachdem die Boote startklar waren, versammelten sich alle Teilnehmenden gegen 10:00 Uhr zu einem kleinen, aber feierlichen Auftakt: Gemeinsam stießen wir mit einem Glas Sekt – gesponsert von Robert – auf die bevorstehende Fahrt an. Diese nette Geste unterstrich die freundschaftliche Atmosphäre und ließ die Vorfreude weiter steigen.
Start auf dem Rhein und erste Herausforderungen
Um 10:38 Uhr legte das erste Boot ab, kurz darauf folgten die beiden anderen Boote. Nach sechs Kilometern erreichten wir die Schleuse Kostheim. Hier zeigte sich, dass selbst die beste Planung nicht alle Unwägbarkeiten ausschließen kann: Der Schleusenwärter hatte offenbar keinen guten Tag, sodass wir trotz eines schleusenden Frachters in die kleine Bootsschleuse einfahren mussten.
Das Manövrieren in der engen Kammer und das lange Warten auf das Volllaufen und Abschleusen kosteten uns insgesamt etwa eineinhalb Stunden Geduld. Während dieser Zeit hielten wir die Stimmung mit angeregten Gesprächen, Brezeln und Marzipan-Croissants sowie dem einen oder anderen Scherz hoch.

Leider brach bei einem der Schleusenmanöver ein Bootshaken. Glücklicherweise war ein Ersatzhaken zur Hand, sodass die Sicherheit weiterhin gewährleistet blieb.
Da unser Zeitplan deutlich durcheinandergeraten war, riefen wir noch in der Schleuse im Restaurant Tally’s in Biebrich an und verschoben unsere Reservierung von 12:45 Uhr auf 14:30 Uhr – eine weise Entscheidung, wie sich später zeigen sollte.
Ankunft in Biebrich und Mittagspause
Nach dem Schleusen setzten wir die Fahrt fort. Die nächsten sechs Kilometer auf dem Rhein verliefen ruhig, und wir konnten die beeindruckende Flusslandschaft genießen. Besonders die „Skyline von Mainz“ und das Biebricher Schloss präsentierten sich bei strahlendem Sonnenschein von ihrer schönsten Seite.
Gegen 14:00 Uhr erreichten wir hungrig und etwas erschöpft den Anleger in Biebrich. Im Tally’s wurden wir freundlich empfangen. Bei gutem Essen und kühlen Getränken konnten wir unsere Energiereserven wieder auffüllen. Die Mittagspause bot außerdem Gelegenheit, die Beine zu strecken und die Kontakte zwischen den beiden Vereinen weiter zu vertiefen.
Die zweite Hälfte: Wellen, kleine Zwischenfälle und Naturgenuss
Frisch gestärkt nahmen wir die zweite Hälfte der Strecke in Angriff. Vor uns lagen noch etwa 17 Kilometer bis nach Ingelheim.
Insbesondere der Abschnitt zwischen Wiesbaden und Budenheim stellte uns nochmals auf die Probe: Der Schiffsverkehr und auffrischender Wind sorgten für zahlreiche Wellen, die hohe Konzentration und gutes Bootsgefühl erforderten. Unsere Gig-Boote sowie Steuerleute meisterten die rauen Bedingungen souverän.

Hinter Budenheim beruhigte sich der Rhein deutlich. In der angenehmen Abendsonne glitzerte die Wasseroberfläche, und die Strömung trug uns gleichmäßig unserem Ziel entgegen.
Für einen kurzen Moment sorgte Uta für Aufregung: Auf Höhe des Liebestempels wollte sie von Skull auf Steuerbord-Riemen umbauen. Da ihr Backbord-Aluminium-Ausleger riss, wurde ihr direkt die Möglichkeit zum Riemen-Rudern gegeben. Uta ruderte noch einige Meter mit nur einem Skull, bevor sie die Skulls ganz herausnahm und sich den Rest der Strecke gemütlich in den Hafen fahren ließ. Bis auf diesen kleinen Zwischenfall gehörten die letzten Kilometer zweifellos zu den schönsten Momenten des Tages: ruhiges Wasser, müde, aber zufriedene Gesichter und eine beeindruckende Flusslandschaft zum Genießen.
Ankunft in Ingelheim und gemeinsamer Ausklang
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Gegen 18:00 Uhr erreichten wir den Ingelheimer Hafen. Zufrieden, aber auch erschöpft, legten wir an und machten uns daran, die Boote sorgfältig auszuwaschen, zu reinigen und in die Bootshalle zu bringen. Nach einer kurzen Verschnaufpause begaben sich einige auf den Weg ins Hotel zum Check-in, während andere zurück nach Rüsselsheim fuhren, um die Autos abzuholen. Den gelungenen Tag ließen wir am Abend gemeinsam ausklingen: Beim Grillen trafen sich Marburger und Ingelheimer erneut, genossen leckeres Essen, erfrischende Getränke und teilten Geschichten und Anekdoten über die Fahrt. Es wurde viel gelacht, und schnell war klar: Diese gelungene Unternehmung schreit nach einer Wiederholung!
Ina Ames